Ich sitze an der Alster, das Wasser spiegelt die sanften Lichter. Ich weine, ich weiß nicht wohin. Ich will so viel, aber ich weiß nicht was. Irgendwas fehlt.
„Wir haben auf dich gewartet“, höre ich eine Stimme hinter mir sagen, „Wir wussten, dass du kommen würdest.“
Ich drehe mich um, vor mir steht eine Gestalt in einem schwarzen Anzug. Ich wische hastig die Tränen aus meinem Gesicht.
„Wer sind Sie?“, frage ich.
„Deine Freunde, Junge. Wir sind deine Freunde.“, antwortet er, „Wir machen dich zu dem, was du schon immer sein wolltest.“
Bevor ich mich fragen kann, was genau das ist, geht er mit langsam Schritten davon und gibt mir mit einem Handzeichen zu verstehen, dass ich ihm folgen soll. Ich traue mich nicht zu fragen. Mit einem gemächlichen, aber gezielten Schritt geht er auf eine Metalltür abseits der Alster zu. An der Tür steht ein Schild:
„Hochspannung – Vorsicht! – Lebensgefahr“
„Auf ‚Betreten verboten‘-Schilder hört keiner“, meint er zu mir ohne sich umzudrehen. In dem Raum, den wir gerade betreten haben, besteht alles aus Metall – selbst die Wände. Er führt mich zu einem stählernden Tisch, auf dem mehrere Waffen liegen: Pistolen, Gewehre, Handgranaten. Allesamt in schwarzer Farbe.
„Das ist es, was du gesucht hast, oder?“, fragt er mich ohne eine Antwort abzuwarten: „Die da sind für dich.“
Ich hatte noch nie eine Waffe in der Hand und kann nicht einmal einer Fliege etwas zur Leide tun: „Ich glaube sie verwechseln mich, ich bin nur ein unbedeutender Junge.“
„Das glaubst du. Aber hast du dich nie gefragt, ob mehr in dir steckt? Ob die Welt nicht mehr für dich zu bieten hat? Ob nich auch die eine Berufung hast?“
„Schon“, antworte ich zögerlich.
„Siehst du. Auf diesem Tisch liegt die Antwort. Du bist dazu bestimmt Macht zu haben. Deine Eltern, deine Schule haben versucht dir weiß zu machen, du seist unbedeutend, aber du bist ein Siegertyp. Ich kann das sehen.“
„Meinst du wirklich?“